Tre fiskespön med sjö i solnedgång i bakgrunden

Die Schätze des Vättern – Angeln, Natur und der Rhythmus des Lebens

Der Vättern breitet sich im Morgenlicht aus. Kleine Wellen kräuseln sich auf der Wasseroberfläche, und im klaren See kann man Fische erkennen, die sich unter dem Boot bewegen. Anders und Lena packen ihre Angelruten und ihr Picknick, bevor sie an Bord gehen.

„Man weiß nie, was man fängt – und genau das ist der Reiz beim Angeln“, sagt Anders lächelnd, während er die Leinen löst.

Für Anders begann alles in seiner Kindheit, als er in dem alten Holzboot seines Großvaters draußen im nördlichen Schärengarten des Vättern saß. Er erinnert sich an die Spannung, wenn die Angelschnur sich spannte, und an die Freude, wenn sie einen Fisch an Land zogen.
„Das liegt im Blut“, sagt er und wirft die Leine ins Wasser.

Anders und Lena leben das ganze Jahr über in ihrer Hütte am Ufer des Vättern und haben den See in all seinen Stimmungen erlebt – eisig schön im Winter, wild und dramatisch bei Sturm, und wunderbar still an Sommerabenden.

„Wir leben mit dem See und seinem Rhythmus“, sagt Lena und blickt über das Wasser.

Im Sommer fahren sie oft zu den Inseln Stora und Lilla Röknen hinaus.

„Die Inseln sind unsere Lieblingsorte“, erzählt Lena und beschreibt, wie sie dort gerne an Land gehen, um auf den Pfaden zu wandern, Beeren und Pilze zu sammeln und einfach die Natur zu genießen.

Früher übernachteten sie häufig auf den Inseln, heute schätzen sie es, in ihrer eigenen Hütte zu schlafen.

„Aber eine abendliche Angeltour ist immer verlockend“, lacht Anders.

Abends angeln sie oft in der Nähe des Schilfs, in der Hoffnung auf Barsche – oder vielleicht einen großen Hecht. Anders erinnert sich an einen Fang, als sie einen fünf bis sechs Kilo schweren Hecht aus dem Wasser zogen, der gerade versucht hatte, eine Saibling zu verschlingen – der Fisch schaute noch aus seinem Maul heraus.

„Die Natur hält ihre eigenen Überraschungen bereit“, sagt er lachend und schüttelt den Kopf.

Früher, als die Winter noch kälter waren, gingen sie oft zum Eisangeln auf Quappen hinaus.

„Wir saßen in den kleinen Hütten auf dem Eis und hörten, wie der See krachte und knisterte“, erinnert sich Anders mit funkelnden Augen. Heutzutage friert der See nicht mehr so oft zu, und die kleinen Hütten stehen meist am Ufer und warten auf einen richtigen Winter.

Sie angeln das ganze Jahr über, und jede Jahreszeit hat ihren Reiz. Im Sommer fischen sie in tieferem Wasser nach Saibling und Forelle, im Winter lieber in den oberen Schichten.

„Die Fische folgen ihrem eigenen Kalender“, erklärt Anders und erzählt, dass Saibling und Forelle ursprüngliche Arten im Vättern sind, während der Lachs jedes Jahr eingesetzt wird. Seine Achtung und Fürsorge für den See wird deutlich, wenn er über Fangregeln und die Bedeutung spricht, diese genau zu kennen und einzuhalten.

Anders und Lena engagieren sich auch für den Naturschutz rund um den See. Sie helfen mit, Laichplätze in den Bächen freizuhalten, damit die Fische wandern und sich fortpflanzen können.

„Es ist ein gutes Gefühl, etwas zurückzugeben“, sagt Lena. Im Herbst bereitet sie alles für das jährliche Krebsfischen vor und sorgt dafür, dass die Reusen bereitstehen.

„Unsere besten Fangplätze bleiben natürlich geheim“, fügt sie mit einem schelmischen Lächeln hinzu.

Wenn sie nicht angeln, kochen sie gerne ihren Fang.

„Gebratener Barsch ist unser Favorit“, sagt Lena, auch wenn sie Quappe und Hecht nicht ganz so liebt wie Anders. Seine Eltern sind ebenfalls begeisterte Angler, und seine Mutter macht wunderbare Fischbällchen aus Hecht und Flusskrebsen, serviert mit Meerrettichsahne.

„Und für alle, die Hecht fangen – Winter und Frühling sind die beste Zeit, dann schmeckt er am besten“, empfiehlt Anders.

Oft begleiten Kinder und Enkelkinder die beiden auf ihren Touren.

„Sie lieben es, auf dem See zu sein“, sagt Lena und zeigt Bilder von kleinen Händen, die stolz ihren ersten Fang in die Kamera halten. Doch es gibt auch einen besonderen Reiz, nur zu zweit unterwegs zu sein.

„Es ist so friedlich“, sagt Anders.

Aber der Vättern kann unberechenbar sein.

„Man muss den See respektieren“, sagt Anders ernst. „Er kann sich schnell verändern.“ Lena nickt und erzählt von dunklen Wolken, die schneller aufzogen, als sie dachten.

„Dann heißt es, rechtzeitig einen Plan zu haben und ans Ufer zu kommen.“

Das klare Wasser, die reiche Natur und die Spannung des Angelns sorgen dafür, dass sie nie genug davon bekommen.

„Wir haben hier unser ganzes Leben lang geangelt, und es gibt immer wieder Neues zu entdecken“, sagt Lena.

Und wenn sie das Angeln im Vättern mit drei Worten beschreiben müssten? Sie lächeln sich an, bevor Anders antwortet:

„Spannung. Naturerlebnisse das ganze Jahr über. Ruhe und Frieden.“

Dann wirft er die Leine wieder hinaus – in das tiefe, klare Wasser.

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