Olle Widell - Stadtführer von Askersund mit einer brennenden Leidenschaft für Geschichte und Kultur

Askersunds stad

Man kann wohl sagen, dass Olle Widell in Askersund eine kleine Berühmtheit ist.

Gemeinsam mit seiner Frau Margareta zog er in den 1970er-Jahren hierher. In Askersund arbeitete er sein ganzes Berufsleben lang als Lehrer und unterrichtete Sprachen und Geschichte. Geboren wurde Olle in Västergötland, in der Nähe von Kinnekulle, wo er auch heute noch gerne Zeit in seinem alten Elternhaus verbringt – einem Sommeridyll, das zu einer echten Oase geworden ist. Olle liebt Geschichte und steht auch gerne selbst auf der Theaterbühne – eine Kombination, die ihn zu einem hervorragenden Stadtführer macht. Seit 2007 führt er Gruppen auf Spaziergängen durch das gemütliche Askersund und hat im Laufe der Jahre eine Fülle an Geschichten und Anekdoten gesammelt, die er begeistert weitergibt.

Stadsguiden Olle Widell framför tar emot en guidegrupp på hamntorget i Askersund.
Guide visar en karta för åhörarna. Gräsytor och vatten  i bakgrunden.

Während seiner Führungen nimmt Olle die Besucher mit auf eine Reise durch verschiedene Zeitepochen. Er lässt anschaulich werden, wie die Stadt im 16. und 17. Jahrhundert aussah und wie die Menschen damals lebten. Er regt dazu an, die Fantasie zu nutzen und sich vorzustellen, wie die engen Gassen damals wirkten: ein Gewirr aus einfachen Häusern ohne modernen Komfort wie Beleuchtung, und Straßen ohne Reinigung, in denen Menschen und Tiere zusammenlebten. Olle zeigt auch gern die sichtbaren Spuren des Wandels, den die Stadt und ihre Umgebung während der schwedischen Großmachtzeit erlebten – einer Epoche, in der Askersund nach Modernität strebte und sich an größeren Städten orientierte. Diese Zeit markierte einen wichtigen Abschnitt in der Entwicklung der Stadt: Es wurden Straßen und Plätze angelegt, aber auch kulturelle Projekte vorangetrieben, wie Renovierungen und der Bau von Schlössern und Kirchen.

Ein Teil von Olles Führungen führt auch zu den etwas versteckteren Orten Askersunds, etwa in die Innenhöfe auf den Norra und Södra Bergen. Mit dem Einverständnis der Hausbesitzer ermöglicht Olle den Besuchern, hinter die Holzzäune zu treten und Stadtteile zu entdecken, die man sonst kaum selbst findet.

Hier werden die Geschichten lebendig, und es ist leicht, sich ganz in die Vergangenheit hineinzufühlen. „Ich sage den Teilnehmern immer, dass ich sie zu Beginn der Führung zähle – aber ich kontrolliere nie, ob jemand unterwegs verschwindet, wenn die Zeit wie im Flug vergeht und eine Geschichte nach der anderen ans Licht kommt“, erzählt Olle mit einem amüsierten Lächeln.

Neben seiner Tätigkeit als Stadtführer engagiert sich Olle stark im kulturellen Leben Askersunds. Er ist aktives Mitglied der lokalen Abteilung des Schwedischen Nationaltheaterverbands (Riksteatern) und organisiert seit 2015 auch Reisen zur „Opera på Skäret“ im Norden Bergslagens – Gelegenheiten, bei denen er die Gruppen gleich selbst auf ihrer Fahrt durch die Region begleitet und führt.

Für Olle ist die Rolle als Stadtführer eine natürliche Fortsetzung seiner früheren Laufbahn als Lehrer. Er hat Freude daran, Menschen zu begeistern und sein Wissen auf eine Weise zu teilen, die Interesse weckt. Teil von Askersund zu sein – mit seinem kleinstädtischen Leben und der starken Gemeinschaft – bedeutet ihm viel. „In Askersund habe ich meinen Platz auf der Erde gefunden“, sagt Olle. „Hier fällt es leicht, sich wohlzufühlen. Die Menschen, die Natur und die kulturellen Erlebnisse – alles ist nah beieinander.“ Und viele Askersunder würden wohl zustimmen, dass Olle selbst einer der wichtigsten Motoren für das reiche Kulturleben der Stadt ist.

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