Vätterns verborgene Schönheit: Ein Abenteuer zwischen Inseln und Klippen
Mittagspause. Ich stehe in der sonnigen Ecke des Viertels und drehe mein Gesicht zur Sonne. Die ersten wärmenden Strahlen des Frühlings lassen mich schmelzen. Die angenehme Wärme kriecht unter den Kragen meines Pullovers. Ersehnt. Meine Gedanken schweifen frei. Eine Erinnerung erwacht.
Die Erinnerung an das glitzernde Wasser der Schären des Vätterns. Ich schließe die Augen und ahne die kleine Schäreninsel, auf der ich letzten Sommer auf einem warmen Felsen lag. Ich erinnere mich an die Stille und das Plätschern der Wellen. Wie hieß die Insel noch einmal? Aspholmen. Ja, das war es wohl. Weit draußen in den nördlichen Schären des Vätterns. Das Geräusch vereinzelter Motorboote in der Ferne. Wellen, die den Felsen erst viel später erreichen. Ich erinnere mich an die Stille, nur die Natur sprach.
Schwedens geheimste Schären? Absolut. Es wäre einfach gewesen, einen eigenen Felsen zum Anlanden zu finden. Dort hätten wir einige Stunden verbracht. Gesprochen, geschlafen, gefrühstückt. Genossen. Unsere Seelen mit fantastischen Aussichten und Eindrücken gefüllt, die jetzt in den ersten Strahlen des Frühlings in meine Erinnerung zurückkehren. So klar und deutlich wie damals. Erinnerungen für immer, würde ich sagen.
Es war so einfach. Meine Freunde und ich hatten ein paar freie Tage und spontan beschlossen, ein paar Kajaks zu mieten. Wohin sollten wir gehen? Die Schären des Vätterns – vielleicht die geheimsten Schwedens, warum nicht? Ein kleines Abenteuer, einfach so. Ganz passend. Passend aufregend, passend anspruchsvoll und passend angenehm – nein, es war tatsächlich mehr als das; es war fantastisch genussvoll!
Wir starteten die Kajaks am Gästehafen von Aspa am westlichen Ufer des Vätterns, packten etwas Proviant in die Fächer und uns selbst in die Sitze - und dann los. Und sofort: beruhigend, erstaunlich, magisch. Von den ersten Paddelschlägen an. Nein, ich besitze keine Worte, die dieses Naturerlebnis gerecht beschreiben könnten. Es gehört nur mir, tief in meiner Seele.
Wir bemerkten bald, dass der Vättern ein mächtiger See ist, in dem wir zwischen den Inseln paddelten. Wild und schön zugleich. Im Süden erstreckte sich der See, soweit das Auge reichte. Nur Wasser. Stille, leicht geneigte Segelboote in der Ferne. Konnten wir Visingsö weit entfernt am Horizont erkennen? Nein, wahrscheinlich die Inseln Lilla und Stora Röknen, wie wir später verstanden, als wir die Seekarte des Vätterns und der Schären studierten.
Wir hatten Glück mit dem Wetter. Der See lag ruhig zwischen den Inseln, nur eine leichte Kräuselung nach den Winden, die um die Buchten strichen. Leise bewegten wir uns zwischen den bewaldeten Felsen. Bewunderten die Felsen, an denen die Eiszeit und die Wellen ihre Spuren hinterlassen hatten. Neue Aussichten um jede Ecke. Eine einzige lange und ruhige Entdeckungsreise in unberührter Landschaft. Bezaubernd. Spuren der Kräfte der Natur überall. Geschliffene Felsblöcke, abgenutzt vom Wasser und Eis, neben Felsbrocken, die von den Gletschern abgelagert wurden. Gebiete mit verkohlten Baumstümpfen, eingebettet in üppiges Unterholz, zeugten von Waldbränden, die ihre Spuren in diesem Naturpark hinterlassen hatten. Und dann dieses kristallklare Wasser. Trinkwasser. Im Trinkwasser baden. Ja, das taten wir. Wir ließen uns von den glitzernden Wellen eine Weile tragen. Ich erinnere mich an das Gefühl wie gestern.
Wir hatten auch dem Weg gefolgt, der an unserem Felsen vorbeiführte, und uns ein wenig auf der Insel umgesehen. Ein paar Heidelbeeren gepflückt. Den perfekten Ort für eine Hängematte gefunden – wenn wir eine dabei gehabt hätten! Schärenansichten von der sonnigen Lichtung zwischen den urigen Bäumen. Hier würden wir wiederkommen. Ich hatte einen kleinen Kreis für den Ort in der Seekarte gezogen, als wir sie später am Küchentisch studierten. Bald stießen wir auch auf einen Grillplatz. Ein paar Steine um eine einfache Feuerstelle und alte Baumstümpfe zum Sitzen. Wir machten ein kleines Feuer und grillten unsere Würstchen. Sie hatten noch nie so gut geschmeckt. Die Heimfahrt im Sonnenuntergang war magisch. Hier und da glitten wir sanft an einem Boot vorbei, das für die Nacht vertäut war und ruhig in den letzten Strahlen des Abends schwankte.
Ein kleiner Schatten fiel über mein Gesicht. Eine einsame Wolke hatte sich am Himmel aufgebaut und verdeckte die Sonne für einen kurzen Moment, während ich meine Pause genoss. Eine Erinnerung daran, dass es Zeit war, zur Arbeit zurückzukehren. Aber heute Abend würde ich ganz bestimmt einen Freund anrufen und Pläne für den nächsten Ausflug in die geheimsten Schären Schwedens im Sommer schmieden. Der Traum war da und wurde von den ersten Strahlen des Frühlings geweckt. Mit einem Lächeln auf den Lippen eilte ich über den Asphalt und schlängelte mich zwischen Autos und Radfahrern hindurch, warm am ganzen Körper. Warm vor Vorfreude auf die kommenden Abenteuer im fantastischen Schärengarten des Vätterns.
Herzlich willkommen zu Abenteuern in den Schären des nördlichen Vätternsees!